Keine falsche Sparsamkeit

Sparen ist das Gebot der Stunde. Die Heizung runter drehen, nicht beliebig lange duschen, weniger Auto fahren, den Kühlschrank pflegen und nicht gleich für einen einzigen Fleck auf der Hose die Waschmaschine anwerfen. 

„Sparen“ scheint das neue Zauberwort. Ziemlich abrupt hat es das Mantra vom immerwährenden „Wachstum“ abgelöst. Und ich finde: etwas mehr Bescheidenheit kann unserer Umwelt und mir selbst nur guttun. Sparen kann helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, überflüssigen Ballast abzuwerfen und sich neu zu fokussieren.
Trotzdem ist es in der Realität gar nicht so leicht, plötzlich mit weniger klarkommen zu müssen, wenn man lange aus dem Vollen geschöpft hat. Da schaut man schnell auf das, was auf einmal nicht mehr geht und trauert dem Wohlstand hinterher. Auf der anderen Seite gibt es leider viel zu oft auch Menschen, die können gar nicht weiter sparen, weil sie schon längst am Rand des Existenzminimums angekommen sind. Da kann es richtig weh tun, wenn man gezwungen ist, den Gürtel noch enger zu schnallen. 

Ich bin froh, dass die Bibel eine ganz andere Botschaft für uns bereithält, nämlich eine Botschaft der überfließenden Fülle (Joh 1,16). Allerdings ist damit nicht Gold und Geld gemeint und all das, was Motten und Rost zerfressen können. Die Fülle, von der die Bibel spricht, ist Gottes beständige liebevolle und heilsame Zuwendung zu uns Menschen. 

Der Apostel Paulus hat diese Freundlichkeit Gottes erlebt. Die Begegnung mit Jesus hat sein Leben so reich gemacht, dass er sogar in sparsamen und notvollen Zeiten ein glücklicher Mensch sein konnte. Im Brief an die Christen in Philippi schreibt er (Kap 4,11-13):
„Ich habe gelernt, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe. Ob ich nun wenig oder viel habe, ich habe gelernt, mit jeder Situation fertig zu werden: Ich kann einen vollen oder einen leeren Magen haben, Überfluss erleben oder Mangel leiden. Denn alles ist mir möglich durch Christus, der mir die Kraft gibt, die ich brauche.“ 

Mit dieser Haltung ist mir Paulus ein Vorbild, von dem ich lernen möchte: Mein Denken, Beten und Handeln sollen nicht von Mangelerfahrungen oder einem ungesunden Druck zur Sparsamkeit ausgefüllt sein. Sondern ich will mich ausstrecken nach Jesus, der mein Leben reich und schön machen kann – über allen irdischen Besitz hinaus. 

Auch dir wünsche ich die Erfahrung, dass Gott dich mit allem versorgt was du zum Leben brauchst und, dass er dich zu einem glücklichen du zufriedenen Menschen macht. Nach Gottes Fülle dürfen wir uns jeden Tag neu ausstrecken. Mit seinem Segen müssen wir niemals sparen. 

 

Gottes reichen Segen wünscht Euch

Euer Matthias Scheel 

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